Das Fahren mit Bus und Bahn soll für Menschen in ganz Thüringen attraktiver und eine echte Alternative zur Fortbewegung mit dem Auto werden. Was muss sich hierfür ändern im Freistaat? Wie lassen sich vorhandene Verkehrsangebote gekonnt miteinander verknüpfen und wie muss das Gesamtnetz ausgebaut werden, damit man in Thüringen tatsächlich in vergleichbarer Qualität und Zeit von A nach B gelangt? Die Thüringer Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, hierzu in den nächsten Jahren klare Antworten zu entwickeln und vor allem die Angebote in den ländlichen Regionen Thüringens zu stärken.
In einem leistungsstarken, dichten ÖPNV-Netz für ganz Thüringen ist ein Integraler Taktfahrplan im Busverkehr von zentraler Bedeutung. Er bildet ab, wie dicht das Netz an Strecken ist und in welchem Takt und mit welchen Anschlussmöglichkeiten es genutzt werden kann. Im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft erarbeiten Stadt- und Regionalentwickler:innen der LEG Thüringen ein solches tragfähiges Konzept für einen Integralen Taktfahrplan. Hierfür arbeiten sie eng mit Expert:innen der Fahrplangesellschaft B&B und des Planungsbüros MOBILE ZEITEN zusammen. In einem öffentlichen Diskurs werden zudem Ideen all jener mit einbezogen, die an einer Verbesserung der Mobilität, speziell des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Freistaat mitwirken möchten.
Erstellung eines aussagekräftigen Netz-Knoten-Rahmenplans (Integraler Taktfahrplan) für ganz Thüringen. Besonderes Augenmerk des Entwurfs: Die Überwindung von Kreis- und Landesgrenzen, welche die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel bislang erschwerten.
Erstellung eines umfassenden Verkehrskonzepts und Fahrplans für Linienverkehr und Zubringer. Darüber hinaus: Planung und Integration der Schülerbeförderung in das Verkehrskonzept beider Landkreise.
In einem öffentlichen Forum am 12. Dezember präsentierten Landesregierung und LEG Thüringen erstmals den Rahmenplan für optimierten Nahverkehr der Öffentlichkeit. Die Veranstaltung informierte über den Projektstand, machte Angebote zur künftigen Partizipation und bot eine Plattform zum Austausch aller interessierten Akteur:innen. Adressiert an alle, die an einer Verbesserung der Mobilität, speziell des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Freistaat mitwirken möchten, stieß das erste Fachforum zum ITF-Fahrplan auf große Resonanz.
Der Entwurf des Netz-Knoten-Rahmenplans für Thüringen für die künftigen landesbedeutsamen Buslinien und der Knoten für die intra- und intermodale Verknüpfung der Verkehrsangebote wurde im Zuge einer Anhörung durch die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen begutachtet. Die zahlreichen überwiegend positiven Rückmeldungen helfen, den ITF-Rahmennetzplan in einer Endfassung als Grundlage für Konzeptplanungen in den Landkreisen zu erstellen.
In der zweiten Phase erfolgt die konkrete Planung in den einzelnen Landkreisen oder für mehrere angrenzende Landkreise. Der so entstehende Konzeptfahrplan bildet dabei alle Linien ab, die für einen integralen Taktverkehr in Frage kommen.
Erstellung eines umfassenden Verkehrskonzepts und Fahrplans für Linienverkehr und Zubringer. Darüber hinaus: Planung und Integration der Schülerbeförderung.
Auch 2023 informierten in einem öffentlichen Forum am 18. Dezember Landesregierung und LEG Thüringen alle Interessierten über das Projekt ITF Thüringen 2030. Die Veranstaltung zeigte den Projektstand vor allem in Modell- und Fokusregion und bot wieder eine Plattform zum Austausch aller interessierten Akteur:innen. Etwa 130 Akteur:innen aus Thüringen und einigen Nachbarbundesländern folgten der Einladung bereicherten das ITF-Forum.
In dieser Phase werden vollständige Fahrpläne für das gesamte ÖPNV-Netz erstellt. Die Basis hierfür bildet die Konzeptplanung. Zudem erfolgt die Planung und der Nachweis der Schülerbeförderung und die Ermittlung der Leistungsmengen.
Inwieweit die Überlegungen für den Integralen Taktfahrplan Thüringen tatsächlich auch praktisch umsetzbar sind, das wird ein Modellprojekt im Saale-Orla-Kreis und im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zeigen. Auf der Basis des ITF-Rahmenplans wird hier bereits ein Integraler Taktfahrplan erarbeitet. Zudem konnten wichtige verkehrspolitische Weichen für die Einhaltung der gesetzten Ziele für den Öffentlichen Nahverkehr gestellt werden. Hierzu zählen:
Erklärtes Ziel des Modellprojektes ist es, den Öffentlichen Nahverkehr im Saale-Orla-Kreis und im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt benutzerfreundlicher und attraktiver zu gestalten. Läuft alles weiter nach Plan, dann wird der Öffentliche Nahverkehr Anfang 2026 auf Basis des erstellten ITF anlaufen. Mit den Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Modellregion gilt es dann auf Basis des ITF-Rahmenplanes weitere regionale ITF („Fokusregionen“) umzusetzen.
Der Weg hin zu einem ÖPNV-Netz, das für möglichst viele Thüringer:innen ein Mehrwert und eine echte Alternative zur motorisierten individuellen Fortbewegung ist, gelingt nur gemeinsam. Daher nehmen wir gern Ihre Hinweise, Erfahrungen und Anregungen mit für die Erstellung eines tragfähigen Konzeptes.