ERFURT_ Wichtige Weichenstellung für das neue soziokulturelle Projekt CarlA e.V. bei Jena: Vertreterinnen und Vertreter des Vereins und der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG) unterzeichneten jetzt einen Erbbaurechtsvertrag. Das Gebäude des ehemaligen Gasthofs „Carl August“ in Großschwabhausen (Weimarer Land) geht ins Eigentum des CarlA e.V. über – für die Dauer von 50 Jahren und gegen Zahlung eines Erbbauzinses. Die Gemeinschaft, aus der sich der Verein gründete, hatte 2019 ihr ursprüngliches Domizil am Jenaer Inselplatz freigezogen; dort entsteht ein neuer Uni-Campus.
Die LEG hatte das geschichtsträchtige Gasthofgebäude, welches zuletzt leer stand, zur Verfügung gestellt. „Mit der Vertragsunterzeichnung wird eine gute Lösung für alle besiegelt – das Campusvorhaben der Universität erfolgt am Inselplatz, und der CarlA e.V. kommt ins Eigentum einer Immobilie, die ihm an neuer Wirkungsstätte die Verwirklichung seiner vielfältigen Ideen für das neue soziokulturelle Projekt ermöglicht“, sagte LEG-Geschäftsführerin Sabine Wosche bei der Vertragsunterzeichnung. Für das Gemeinschaftsprojekt eröffnen sich neue Perspektiven. „Die Eigentumsübertragung erlaubt uns, hier in einem am Jenaer Stadtforst freistehenden Objekt unser kreatives Vorhaben umzusetzen. Entstehen wird ein Ort, der soziales Wohnen und kulturelle Nutzung kombiniert, der zu Begegnung und Austausch einlädt und Raum gibt für solidarisches Miteinander, Lernen, Kreativität und Selbstverwirklichung“, sagte Joanna Wolf, Vertreterin des CarlA e.V.
Ein Großteil der jetzigen Vereinsmitglieder hatte in den vergangenen Jahren inmitten Jenas das soziokulturelle Zentrum INSEL gestaltet und belebt – damals am gleichnamigen Platz. Ein Verbleib hätte die Pläne für den Neubau des Uni-Campus an dem zentralen Ort beeinträchtigt. Dass die LEG im Mühltal vor Jena direkt an der B7 mit dem „Carl August“ ein Objekt mit Geschichte und spannenden Gestaltungsoptionen bereitstellen konnte, ermöglichte den Umzug und für das Projekt einen Neubeginn seiner Aktivitäten. Seit knapp eineinhalb Jahren wird renoviert, repariert und gestaltet, um die Räumlichkeiten in neuem Glanz für Interessierte unkommerziell zu öffnen. Genutzt werden können nach Angaben des Vereins in Zukunft diverse Veranstaltungsflächen und Projekträume, ein Proberaum sowie ein Tonstudio, eine Fahrradwerkstatt, eine Holzwerkstatt, ein Gemeinschaftsgarten, die Gastronomieeinrichtung für solidarische Küchen und vieles mehr. CarlA – unter diesem Namen wird der Ort in den kommenden Jahren Menschen beherbergen und zusammenführen.