ERFURT_ Eine bedeutende Etappe für die nachhaltige Umgestaltung des Standorts Suhl-Nord ist jetzt erreicht: Am Mittwoch, 28. September 2022, unterzeichneten die drei Projektpartner in Erfurt eine weitreichende Absichtserklärung – sie schafft die Grundlage für die gemeinsame Entwicklung des Stadtteils Suhl-Nord durch die Stadt Suhl, die Fachhochschule Erfurt und die LEG. Unterzeichnet wurde die Vereinbarung durch André Knapp, Oberbürgermeister von Suhl, Prof. Yvonne Brandenburger, Vizepräsidentin Forschung/Transfer der FH Erfurt, sowie Andreas Krey und Sabine Wosche, Geschäftsführung der LEG Thüringen. Ziel der Projektbeteiligten ist es, Suhl-Nord gemeinschaftlich zu einem CO2-neutralen Stadtteil für Gewerbe und Forschung zu entwickeln; Branchenschwerpunkte sollen die Holzwirtschaft und Photovoltaik sein. Im Bereich Forschung ist der Aufbau eines langfristigen Hochschul-Lehrangebots in Kooperation mit der FH sowie der Aufbau eines Innovations- und Gründerzentrums geplant. Übergreifende Ziele im Sinne zukunftsorientierter Lösungen bezüglich nachhaltige Mobilität, Wohnen, Klimaschutz- und -anpassung, Bildung und Soziales sollen verfolgt werden.
Der Umfang des gesamten Areals von Suhl-Nord beträgt rund 149 Hektar. Etwa ein Drittel davon ist für verschiedene Nutzungen vorgesehen. Für die Realisierung des Gesamtprojekts hat die LEG ihre Bereitschaft erklärt, das Projektmanagement zu übernehmen. Neben Bausteinen für Bildung, Soziales und spezielle Wohnangebote spielen an erster Stelle die Flächenentwicklung für Gewerbe sowie Forschung und Entwicklung eine wichtige Rolle bei der Revitalisierung des Gebiets. Die jüngsten Ankündigungen aus dem Wirtschaftsministerium, ein Thüringer Holzcluster aufzubauen und dabei insbesondere auf den Standort Suhl-Nord zu setzen, werten die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Absichtserklärung als Rückenwind für die künftige gemeinsame Projektarbeit. Ein Schwerpunkt wird zudem der Ausbau des Standorts zu einem Forschungscampus sein.
Hintergrund:
Suhl-Nord gab als Wohngebiet einst bis zu 15.000 Menschen eine Heimat, doch nach massiver Abwanderung, Leerstand und weitreichenden Abrissen in den vergangenen Jahren laufen schon länger Bestrebungen, dem Standort eine neue Ausrichtung zu geben. Die Stadt beauftragte dazu die LEG mit der Erstellung eines Zielkonzeptes, welches der Suhler Stadtrat am 11. Mai 2022 einstimmig beschloss. Die Absichtserklärung stellt einen ersten Schritt zur gemeinsamen Durchführung des Projekts dar; auf dieser Grundlage sollen erste Maßnahmen zur Vorbereitung und Realisierung des Gesamtvorhabens konkretisiert und eingeleitet werden.
In der Initialphase bis 2027 – in der die Stadt Suhl mit optimalen Fördermöglichkeiten für gewerbliche Investoren ausgestattet ist – sollen für die Transformation von Suhl-Nord die planerischen Grundlagen für Ansiedlungen geschaffen und erste Ansiedlungen realisiert werden – entsprechend den definierten Einzelzielen im „URK Umsetzungsorientiertes Realisierungskonzept Suhl 2022 bis 2040“.
In der sich anschließenden zweiten Phase bis 2040 ist die Verstetigung der Entwicklung und der Abschluss der Transformation geplant.