ERFURT_Zu einer erfolgreichen Energiewende braucht es unter anderem neue Windkraftanlagen, Solarpanele, Wärmepumpen – und Menschen, die diese Dinge aufbereiten, montieren und installieren. Damit die ökologische Transformation im Freistaat nicht am Fachkräftemangel scheitert, muss die Thüringer Wirtschaft verstärkt versuchen, internationale Fachkräfte zu gewinnen – eine oftmals nicht leichte Aufgabe für die Unternehmen. Unterstützung und viele Informationen zur Bewältigung dieser Herausforderung bietet Firmenverantwortlichen am Donnerstag, 1. Juni, von 10:00 bis 12:30 Uhr in Erfurt die Veranstaltung „Internationale Arbeitskräfte – eine Chance für die ökologische Transformation“. Die Tagung wird durchgeführt von der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen (hbs) und der Thüringer Agentur Für Fachkräftegewinnung (ThAFF). Teilnehmende sind unter anderem Katrin Göring-Eckardt (MdB), Doreen Denstädt, Thüringer Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, und Sabine Wosche, Geschäftsführerin der LEG, bei der die ThAFF angesiedelt ist.
„Bis zum Jahr 2035 benötigt Deutschland für die ökologische Transformation rund 800.000 zusätzliche Fachkräfte, aber zugleich wird zum Beispiel Thüringen bis 2040 rund ein Viertel seiner heutigen Berufstätigen verlieren – diese gegenläufigen Trends erfordern konsequente Maßnahmen, wobei die Rekrutierung von internationalen Arbeitskräften eine erfolgversprechende Strategie darstellt“, erläutert Ministerin Denstädt im Vorfeld der Veranstaltung. „Thüringer Firmenverantwortlichen in diesem Aufgabenfeld konkrete Informationen an die Hand zu geben ist wichtig, und wir hoffen, dass viele Unternehmerinnen und Unternehmer die Gelegenheit zur Teilnahme nutzen!“ Zwei Entwicklungen auf Bundesebene bringen neue Impulse in das Themenfeld: Seit Anfang dieses Jahres gilt das Chancenaufenthaltsrecht, das geduldeten Menschen, die bereits in Deutschland sind, über den Weg in die Arbeit eine dauerhafte Bleibeperspektive bietet. Zudem soll das Einwanderungsrecht bis zum Sommer reformiert werden – unter anderem mittels einer Chancenkarte zur Arbeitsplatzsuche und der Absenkung der Voraussetzungen zur Arbeitsplatzsuche.
„Damit wird es für Unternehmen einfacher, internationale Arbeitskräfte einzustellen – gleichwohl bleiben viele Fragen rund um die Rekrutierung offen, und dazu werden wir ganz konkrete Tipps und Anregungen geben, also zum Beispiel darüber informieren, wo es Beratungsstellen gibt, welche Schritte zu gehen sind und worin die Chancen für die Firmen bestehen“, sagt Sabine Wosche, die die Veranstaltung am 1. Juni im COMCENTER Brühl eröffnen wird. Daran schließen sich Grußworte von Katrin Göring-Eckardt und Doreen Denstädt an. Zum Thema „Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten“ (also Nicht-EU-Staaten) referieren Anett Reiche und Kirstin von Graefe von der ThAFF, ehe sich ein Vortrag zum Thema „Chancenaufenthaltsrecht für Inländer*innen“ anschließt, gehalten von Christiane Welker, Projekt BLEIBdran+ beim Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) gemeinnützige GmbH. Vielfache Gelegenheit zum Austausch mit den Referentinnen sowie aller Teilnehmenden untereinander bietet sodann eine Diskussionsrunde im „Fishbowl“-Modus, wobei die Beratungs- und Begleitstrukturen zur Gewinnung von internationalen Fachkräften aus Drittstaaten im Fokus stehen.
Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmen können sich bis zum 26. Mai hier zur Veranstaltung anmelden.
Alle Medienschaffenden sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.
Ort: Erfurt, COMCENTER Brühl, Mainzerhofstraße 10
Zeit: Donnerstag, 1. Juni 2023, 10:00-12:30 Uhr
Weitere Informationen unter:
https://calendar.boell.de/de/event/internationale-arbeitskraefte-eine-chance-fuer-die-oekologische-transformation-0
