ERFURT_ Seit knapp einem halben Jahr gelten die Wirtschaftssanktionen für den Handel mit Russland. Davon sind auch Thüringer Unternehmen betroffen. Bereits kurz nach Inkrafttreten der Sanktionen im August 2014 informierte das Außenwirtschaftsteam der LEG Thüringen, Thüringen International, im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Firmen aus dem Freistaat zu allen wichtigen Einschränkungen ihrer Russlandgeschäfte. Morgen treffen sich Unternehmen und Experten erneut, um aktuelle Fragen zu klären. Auch die Vertreter der Thüringer Presse sind herzlich eingeladen.
Unsicherheiten bei Vertragsverhandlungen, Ungewissheit zu Ausfuhrkontrollen, Befürchtungen um rechtliche Auswirkungen: Mehr als 50 Thüringer Unternehmen sind am Dienstag, 20. Januar 2015, im Comcenter Brühl in Erfurt mit ihren Fragen zum Russlandgeschäft vor Ort. Aktuell pflegen rund 360 Firmen aus dem Freistaat Handelsbeziehungen mit russischen Partnern; neben Kunststoffprodukten, pharmazeutischen Erzeugnissen und Werkzeugmaschinen zählt Mess-, Steuer- und Regelungstechnik zu den Thüringer Hauptexporten.
Als Referenten eingeladen wurden unter anderem Dr. Alexander Spaak, Leiter der Berliner Repräsentanz des Informationszentrums der Deutschen Wirtschaft (AHK Moskau), und Dr. Lothar Harings, Rechtsanwalt der Kanzlei Graf von Westphalen. Gemeinsam mit dem Außenwirtschaftsteam der LEG informieren sie ab 9 Uhr zu den aktuell geltenden Sanktionen der Europäischen Union und der USA sowie zu den Erfahrungen der in Russland aktiven deutschen Unternehmen. Erläutert und diskutiert werden dabei zum Beispiel die rechtlichen Folgen für bestehende und neue Geschäftsbeziehungen oder Vorschriften zu Ausfuhrgenehmigungen. Mit einem Praxisbericht aus Moskau stellt sich der Thüringer Jörg Lange vor. Er ist Geschäftsführer der NemStroyConcept und berichtet vom Krisen-Management einer Thüringer Firma in Russland. Während der Veranstaltung wird zudem eine Checkliste vorgestellt, mit der Unternehmen aus dem Freistaat leichter prüfen können, ob ihre Projekte von den aktuellen Sanktionen betroffen sind.
Nach 13 Uhr bilden die konkreten und praxisbezogenen Ausführungen von Falk Tischendorf, Leiter des Moskauer Büros der Münchner Rechtsanwaltsgesellschaft Beiten Burkhardt, den Mittelpunkt der Gespräche. Er referiert bis 16 Uhr zu vertraglichen Ausgestaltungen von Rechtsgeschäften mit russischen Partnern.
Vertreter der Thüringer Medien sind recht herzlich dazu eingeladen, an den Vorträgen am Vormittag teilzunehmen und mit den Experten und Unternehmen vor Ort zu sprechen.
Wann: Dienstag, 20. Januar 2015, 9 bis 12 Uhr
Wo: Comcenter Brühl Erfurt, Mainzerhofstraße 10, 99084 Erfurt
Was: „Russlandgeschäft unter Wirtschaftssanktionen:
Auswirkungen der Sanktionen der EU sowie der Gegenreaktionen Russlands“
Hintergrund:
Seit 2012 unterstützt das Außenwirtschaftsteam der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) Unternehmen des Freistaats bei ihren Außenhandelsaktivitäten. Thüringen International wird mit EFRE- und Landesmitteln gefördert.
Weitere Informationen sowie Anmeldung unter: <link http: www.thueringen-international.de>www.thueringen-international.de
