Erfurt - Auf der viertägigen Thüringer Delegationsreise in die Ukraine, die am heutigen Donnerstag, 28. Mai 2009, ihren Abschluss findet, sind die Verbindungen zwischen dem Freistaat und dem osteuropäischen Land weiter gefestigt worden. Einen wichtigen Beitrag dazu leisteten drei Thüringer Ingenieurbüros, die jetzt ein Gemeinschaftsbüro in Lemberg eröffneten. Die Erfurter Büros Ercosplan GmbH, INVER Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen GmbH und EPG Eisenbahn- und Bauplanungsgesellschaft mbH sind ab sofort mit einer Niederlassung in der ukrainischen Stadt präsent und bieten Dienstleistungen in den verschiedensten Infrastrukturbereichen wie Hoch- und Tiefbau sowie Straßen- und Eisenbahnbau an.
Ein besonderes Interesse zeigte die Stadt Lemberg in den Gesprächen mit Thüringer Entscheidungsträgern hinsichtlich der Revitalisierung von Bergbauanlagen. Hierzu streben die Stadt Lemberg, die Universität Krakau und die Sondershäuser Firma K-UTEC AG Salt Technologies ein Gemeinschaftsprojekt an, welches mit Unterstützung durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) durchgeführt werden soll. "Unsere Unternehmen profitieren auf dem ukrainischen Markt von der Tatsache, dass die hiesigen Kommunen gern in ihre Infrastruktur investieren möchten", sagte LEG-Geschäftsführer Andreas Krey nach den Gesprächen mit den Entscheidungsträgern in Lemberg. Die LEG Thüringen hat die Reise für die fünfzehn teilnehmenden Thüringer Unternehmen organisiert.
Neben dem Themenfeld der Sanierung von Plattenbauten zeigten die Gesprächspartner starkes Interesse an Fragen der Verbesserung ihres Straßennetzes. In diesem Zusammenhang konnte die Firma LEHMANN & PARTNER GmbH (Kirchheim) bei dem Besuch die Basis für eine Zusammenarbeit im Bereich des Straßenmanagements legen. Das Unternehmen stellt Gebietskörperschaften spezielle Systemlösungen zur Verfügung, mit der umfassende Informationen über den Zustand ihrer Straßen gemanagt werden können. Die entsprechenden Verhandlungen führten zur Zusage des stellvertretenden Bürgermeisters von Lemberg, Oleg Synyutka, Mitte Juni zu einem Gegenbesuch nach Thüringen zu kommen.
Auch mit der Ingenieurkammer Thüringen wurde eine Reihe Gespräche geführt, um Möglichkeiten für gemeinsame Vorhaben auszuloten. Die Partner möchten prüfen, inwieweit mit Projektinitiativen im Rahmen europäischer Förderprogramme Maßnahmen angeschoben werden können. Gedacht ist auch hierbei an Vorhaben, die durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt werden könnten. Einen weiteren Schwerpunkt der Reise bildeten Plattformen für Gespräche zwischen einzelnen Unternehmern aus beiden Regionen. Die LEG organisierte zwei Workshops; bei der Veranstaltung in der Hauptstadt Kiew fanden 110 Gespräche statt, in Lemberg waren es 45. "Gerade angesichts der momentanen wirtschaftlichen Herausforderungen haben unsere Firmen gut daran getan, ihre Kontakte in die Ukraine auszubauen und die Grundlage für ertragreiche Kooperationen und Geschäftsbeziehungen zu schaffen", resümierte Andreas Krey.
