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| LEG Thüringen

LEG befreit Kindel von Kampfmitteln

Neue Munitionsberäumung startete auf früherem Truppenübungsplatz

Erfurt - Die LEG Thüringen nimmt Granaten und Sprengkörper auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Kindel erneut ins Visier: Andreas Krey, Sprecher der LEG-Geschäftsführung, startete am Donnerstag, 16. November 2006, eine neue Etappe der Kampfmittelberäumung auf dem insgesamt 1.800 Hektar großen Gelände. Dies geschah im Beisein von Friedrich Krauser, Vize-Landrat des Wartburgkreises, Bernhard Bischof, Bürgermeister von Behringen, und Walter Kemkes, Leiter der Nationalparkverwaltung Hainich. "Indem wir an diesem Standort die Munition aus den Böden herausholen, machen wir einen einzigartigen Naturraum wieder für die Menschen zugänglich", sagte Andreas Krey beim offiziellen Startschuss. Das Gebiet erstreckt sich von der Bundesstraße B 84 aus in nördlicher Richtung. Der frühere Truppenübungsplatz gehört zum Nationalpark Hainich. Die LEG saniert zunächst bis April 2007 eine Teilfläche von 180 Hektar westlich von Hütscheroda. Beräumt wird zudem der 4,2 Kilometer lange "Mittelweg" zwischen Hütscheroda und Berka vor dem Hainich.

Die Nationalparkverwaltung des Hainich begleitet die kommenden Arbeiten auf dem Gelände. Bereiche, die durch Schlehendickicht nicht zugänglich sind und eines besonderen Schutzes bedürfen, werden von der Räumung ausgenommen. Dies betrifft den Kirschgraben und den Biberbach. Erster Räumabschnitt, der noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, ist eine 25,5 Hektar große Verdachtsfläche, ein früheres Handgranatenwurfgebiet. Auch der "Mittelweg" wird bereits in den kommenden Wochen zu Teilen sondiert und beräumt.

1935 diente der Truppenübungsplatz Kindel der deutschen Wehrmacht als Strecke zur Erprobung von Panzern. In der Zeit der deutschen Teilung nutzten russische Truppen das Areal. Als sie 1992 abzogen und die LEG für den Freistaat das Standortmanagement übernahm, ergaben Untersuchungen, dass das Gebiet hoch munitionsbelastet war. 1998/1999 beräumte die LEG eine erste Teilfläche von 294 Hektar, also etwa ein Sechstel des Gesamtareals. Wegen fehlender Finanzmittel musste die Beräumung sodann für Jahre unterbrochen werden; die belasteten Bereiche wurden für die Öffentlichkeit gesperrt. Anfang 2006 stimmte die LEG mit der Nationalparkverwaltung die weiteren Arbeitsschritte ab. In einem ersten Schritt erkundeten Sondengänger im Frühjahr Verdachtsflächen, so dass die LEG im Sommer drei Teilbereiche mit einer Fläche von 180 Hektar zur Beräumung ausschreiben konnte. Die Kompletträumung des früheren Truppenübungsplatzes wird voraussichtlich fünf Jahre in Anspruch nehmen.