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Leihgroßeltern aus Leidenschaft

1. bundesweites Treffen von Großelterndiensten in Erfurt/Ehrenamtliches Engagement angesichts des demographischen Wandels immer wichtiger

ERFURT_ Das Berufsleben haben sie erfolgreich beendet, ihren wohl verdienten Ruhestand können sie so ganz ohne Engagement für eine Sache dann aber doch nicht genießen: Immer mehr Senioren engagieren sich deshalb ehrenamtlich in über 250 Großelterndiensten. Als "Leihoma" oder "Leihopa" kümmern sie sich regelmäßig um die Betreuung von Kindern, deren leibliche Großeltern diese Aufgabe nicht selbst übernehmen können, etwa weil sie zu weit entfernt leben oder gesundheitlich nicht mehr in der Lage dazu sind. Am 1. Juni 2012 trafen sich in Erfurt erstmals 75 Vertreter von Großelterndiensten aus ganz Deutschland.

Im Mittelpunkt des Treffens stand neben dem gemeinsamen Austausch von Erfahrungen auch die Frage, wie sich Großelterndienste bundesweit künftig besser miteinander vernetzen können. "Senioren, die einen eigenen Großelterndienst ins Leben rufen und erfolgreich betreiben möchten, werden mit einer ganzen Reihe von rechtlichen und organisatorischen Fragen konfrontiert. Daher ist es wichtig, ehrenamtliches Engagement durch geeignete Strukturen zu fördern und die notwendigen Hilfestellungen zu geben", erklärt die Initiatorin des Treffens Dr. Sigrun Fuchs. Sie ist Projektleiterin im Bereich Personalmanagement bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen) und setzt sich seit 2011 für eine deutschlandweite Vernetzung von Großelterndiensten sowie die Schaffung einer entsprechenden Informations- und Serviceplattform ein.

In Fachvorträgen und Workshops konnten sich die Teilnehmer einen Überblick über aktuelle gesellschaftliche Veränderungen und die zunehmende Bedeutung ehrenamtlichen Engagements in einer älter werdenden Gesellschaft verschaffen. "In einer Gesellschaft des langen Lebens geht es um die Entwicklung einer Kultur der gegenseitigen und generationenübergreifenden Wertschätzung", unterstrich Ministerialdirektor Dieter Hackler, Abteilungsleiter Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege, Engagementpolitik im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in seinem Vortrag. "Für viele Menschen in der zweiten Lebenshälfte rückt ein neuer Aspekt in den Fokus: Die Gestaltung der geschenkten Lebensjahre. Sie möchten aktiv bleiben, sich engagieren und ihren Erfahrungs- und Wissensschatz mit anderen Generationen teilen. Bürgerschaftliches Engagement ist eine große Chance für die ältere Generation selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft."

Noch in einer anderen Hinsicht sei das Engagement der älteren Generation unerlässlich, ergänzte Loring Sittler, Leiter des Generali Zukunftsfonds: "Um die sozialen Herausforderungen des demographischen Wandels zu meistern, ist unsere Gesellschaft auf Senioren dringend angewiesen. Ich denke hier zum Beispiel an junge Eltern, die Beruf und Familie miteinander vereinen wollen. Für sie ist ehrenamtliches Engagement der älteren Generation, etwa in Großelterndiensten, eine wichtige Hilfe im Alltag." Daher müsse man Senioren stärker als bisher darin bestärken, dass ihr Engagement erwünscht ist. "Das erste bundesweite Treffen der Großelterndienste leistet hier einen wichtigen Beitrag."  

Das erste bundesweite Treffen Großelterndienste reiht sich ein in das "Europäische Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen" und ist ein Beitrag dazu, dass ältere Menschen ihr Leben auch nach der Zeit des Berufslebens aktiv und erfüllend gestalten können.

Mehr Informationen unter:   <link http: www.grosselterndienste.de>www.grosselterndienste.de