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Leuchtenburg wird energieeffizientes Baudenkmal

Am Beispiel der Leuchtenburg hat die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) untersuchen lassen, wie auch ein historisches Baudenkmal energieeffizient saniert werden kann. Die dazu von der Fachhochschule Nordhausen erstellte Studie "Energieeffizienzmaßnahmen und Einsatz Regenerativer Energien bei Sonderbauten im Denkmalbereich am Beispiel der Leuchtenburg Thüringen" identifiziert verschiedene Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Wärmeerzeugung und wurde heute, 14. Januar 2011, im Rittersaal der Leuchtenburg zu Kahla vorgestellt.

Die Leuchtenburg hat große Pläne: "Porzellanwelten" - eine multimediale und mit allen Sinnen erlebbare Reise durch die Geschichte des Porzellans soll in Zukunft von der Burg beher-bergt werden. Dazu werden An- und Neubauten entstehen, aber auch Gebäudeteile genutzt, die seit mehr als 13 Jahren leer stehen und vom Verfall bedroht sind.

Grund genug für die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA), hier anzusetzen. "Wir wollten wissen", so Dr. Olaf Schümann, Aufbau-Koordinator der ThEGA und Initiator der Studie "unter welchen Umständen eine energieeffiziente Sanierung eines historischen Baudenkmals überhaupt möglich ist und vor allem, ob sich der damit verbundene Aufwand rechnen kann. Dieses Thema ist nicht nur für die Leuchtenburg interessant, sondern auch für viele andere Baudenkmale in Thüringen. Insofern ist diese Studie mit der anschließenden baulichen Realisierung für uns ein Leuchtturmprojekt".

Die Experten des Instituts für Regenerative Energietechnik der Fachhochschule Nordhausen um Professor Viktor Wesselak sehen die größten Chancen in einer Verminderung des Energieverbrauchs. Die charakteristischen und denkmalgeschützten Fassaden und Fenster geben hier einen engen baulichen Rahmen vor. Mit dem behutsamen und denkmalgerechten Einsatz von regionalen Baustoffen wie z.B. Leichtlehmstoffen und intelligenten Lösungen, z.B. in Form von eingeputzten Flächenheizkörpern ist keine optische Beeinträchtigung des Denkmals zu befürchten. Neben der Energieeffizienz wurde aber auch das Thema Wärmeerzeugung ausgiebig in der Studie behandelt. Bisher erfüllen Nachtspeicheröfen die Aufgabe, die Kernburg zu beheizen. Drei Konzepte zur wirtschaftlichen und zugleich ökologischen Wärmeerzeugung wurden untersucht und beschrieben.

Würden alle vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt, ließe sich der Wärmebedarf der Leuchtenburg um 75 Prozent reduzieren, und je nach Intensität der Nutzung wären die Dämmmaßnahmen nach etwa 10 Jahren refinanziert. So steht einer wirtschaftlichen Nutzung der Leuchtenburg nichts mehr im Wege. Eines ist jedoch sicher: So warm und behaglich, wie es in Zukunft  auf der Burg sein wird, war es in den fast 800 Jahren ihrer Geschichte noch nie.