So erreichen Sie uns

Landesentwicklungs­gesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen)

Mainzerhofstraße 12
99084 Erfurt
Telefon: 0361 5603-0
E-Mail schreiben

| LEG Thüringen

Neue Initiative fördert Willkommenskultur in Thüringen

Absichtserklärung unterzeichnet/Logo-Wettbewerb gestartet

ERFURT_ Integration, Wertschätzung und Anerkennung – so lauten die drei Grundsätze, mit denen die „Thüringer Initiative für Willkommenskultur“ das gesellschaftliche Miteinander im Freistaat positiv beeinflussen und für mehr Weltoffenheit in Thüringen sorgen will. Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung nahm die neue Initiative am 8. April 2014 offiziell ihre Arbeit auf.

Thüringen muss Menschen aus dem In- und Ausland für sich gewinnen, um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken und wirtschaftlich weiter zu prosperieren. Vor diesem Hintergrund hatte sich die Initiative bereits im Frühjahr 2013 zusammengefunden. Mit der Unterzeichnung des Letter of Intent steht das Bekenntnis, gemeinsam an einer umfassenden Willkommenskultur in Thüringen zu arbeiten: Jedem soll es möglich sein, im Rahmen seiner Fähigkeiten zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Gemeinleben in Thüringen beizutragen und sich dabei willkommen und wertgeschätzt zu fühlen.

Um auf sich und das Thema aufmerksam zu machen, hat die Initiative einen Logowettbewerb ausgelobt. Alle Thüringer können bis zum 31. Juli 2014 ihre Ideen für ein Logo der Initiative einreichen und auf ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 1.500 Euro hoffen. Darüber hinaus ist für den 21. Juni 2014 ein Willkommenstag in Erfurt geplant, bei dem verschiedene Initiativen und Netzwerke zusammen mit Bürgern über das Thema diskutieren und neue Ideen für eine lebendige Willkommenskultur in Thüringen entwickeln können.

Zu den Initiatoren und Erstunterzeichnern der Initiative gehören:

  • das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
  • das Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr
  • das Thüringer Innenministerium
  • das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
  • die Ausländerbeauftragte des Freistaates Thüringen beim Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit (Petra Heß)
  • die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen)
  • das Institut der Wirtschaft Thüringens (IWT)
  • die Industrie- und Handelskammer Erfurt
  • die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mbH 
  • das Landesnetzwerk IQ (Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V.)
  • der Verband der Wirtschaft Thüringens e.V. (vwt)
  • der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)

Weitere Institutionen sind herzlich eingeladen, aktiv in der Initiative mitzuarbeiten.

Statements der Erstunterzeichner des Letter of Intent:

„Thüringen hat einen wachsenden Fachkräftebedarf: Bis zum Jahr 2025 werden rund 280.000 weitere Arbeits- und Fachkräfte gebraucht, insbesondere in der Industrie, in den Dienstleistungs- und in den Gesundheitsberufen. Daher braucht Thüringen auch Zuwanderung aus dem Ausland. Damit die Integration ausländischer Fachkräfte erfolgreich verläuft, müssen wir sie aktiv gestalten. Daher brauchen wir neben einer Willkommenskultur Qualitätsstandards und klare Regeln. Wir müssen dafür sorgen, dass Zuwanderer von Anfang an einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz haben, die Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse geklärt ist und sie sofort nach ihrer Ankunft professionelle Unterstützung erhalten. Mit unserem Welcome Center in Erfurt haben wir hier einen Anfang gemacht. Klar ist: Thüringen muss sich noch stärker internationalisieren. Viele – gerade größere – Unternehmen wissen das längst. Wer den europäischen Binnenmarkt will, kann nicht gegen Arbeitnehmerfreizügigkeit und Zuwanderung sein.“ (Uwe Höhn, Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie)

„Thüringen hat erstmals seit den 90er Jahren die realistische Möglichkeit, als Zuwanderungs- und Rückwanderungsland attraktiv zu werden. Da ist es von entscheidender Bedeutung, sich als Chancenland für die besten Köpfe im In- und Ausland zu präsentieren. Wenn Thüringen internationaler wird, werden viele demografische Herausforderungen besser zu gestalten sein.“ (Christian Carius, Thüringer Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr)

„Mit der Unterzeichnung des ‚Letter of Intent‘ möchte ich als Integrationsminister die Integrationspolitik im Land Thüringen stärken, die Willkommenskultur voranbringen und die Vernetzung aller sich mit dem Thema Integration befassenden Akteurinnen und Akteure unterstützen, welche für eine erfolgreiche Integrationsarbeit im Land einen ganz wesentlichen Beitrag leisten. Es ist mir auch ein besonderes Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes mitzunehmen und sie für die Belange des Landes, das Thema Zuwanderung und Diversität zu sensibilisieren und gegebenenfalls fremdenfeindlichen Einstellungen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund entgegenzutreten. All dies sind auch Ziele der ‚Initiative Willkommenskultur‘, die ich gerne fördern möchte.“ (Jörg Geibert, Thüringer Innenminister)
 
„Thüringen braucht gut qualifizierte Fachkräfte. Die Thüringer Initiative Willkommenskultur ist ein wichtiges Signal an Menschen aus dem Ausland, dass sie mit ihren Fähigkeiten bei uns gebraucht werden und in jeder Hinsicht eine Bereicherung für unser Land und unsere Gesellschaft sind. Damit legen wir eine entscheidende Grundlage, um kluge Köpfe und gut ausgebildete Fachkräfte dauerhaft nach Thüringen zu locken. Das stärkt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Freistaats.“ (Christoph Matschie, Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur)

„Ich bin hoch erfreut darüber, dass in der Thüringer Initiative für Willkommenskultur viele wichtige Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an einem Strang ziehen, um die Willkommenskultur in Thüringen weiter voranzubringen.“ (Petra Heß, Thüringer Ausländerbeauftragte)

 „Wir wollen nicht allein Fachkräfte rekrutieren. Wir wollen Menschen mit ihren Familien für Thüringen begeistern, ihnen eine berufliche Zukunft und eine neue Heimat in unserer Gemeinschaft geben und zusammen mit ihnen die Zukunft eines weltoffenen und lebenswerten Thüringen gestalten. Mit der Thüringer Initiative für Willkommenskultur ebnen wir dafür den Weg.“ (Andreas Krey und Frank Krätzschmar, Geschäftsführer der LEG Thüringen)

„Willkommenskultur darf keine Worthülse sein, sie muss jeden Tag neu gelebt werden. Mit dem Projekt LEA haben Nord- und Mittelthüringer Unternehmen gezeigt, wie mit großem Engagement eine dauerhafte Integration gelingt. Wir unterstützen daher die Thüringer Initiative.“ (Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer IHK Erfurt)

„Migration bietet große Chancen – sowohl für Thüringen, als auch für die internationale Entwicklung. Denn indem Migranten ihre Familien in den Herkunftsländern finanziell unterstützen, leisten sie einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung ihrer alten Heimat. So profitieren die deutsche Wirtschaft, die Wirtschaft der Herkunftsländer und auch die Fachkräfte selbst. Eine ausgeprägte Willkommenskultur ist die Voraussetzung dafür, dass Programme zur Fachkräftesicherung in Thüringen Erfolg haben." (Christoph Beier, stellvertretender Vorstandssprecher der GIZ)

„Ohne Zuwanderung werden wir unser Fachkräfteproblem nicht lösen können. Wir brauchen Zuwanderung und Thüringen hat durchaus eine Menge zu bieten: attraktive Jobs, eine gute Infrastruktur mit einer vorbildlichen Betreuungsstruktur für Kinder – das betrifft Kleinkinder ebenso wie Schulkinder. Eine Willkommenskultur beginnt sich zu etablieren, dazu tragen auch Projekte unseres Bildungswerkes bei, die bei der Anerkennung von Bildungsabschlüssen ebenso helfen wie bei der Integration in unsere Gesellschaft.“ (Stephan Fauth, Hauptgeschäftsführer Verband der Wirtschaft Thüringens e.V.)

„In Thüringen fehlt es an vielen Ecken und Enden an einer wirklichen Willkommenskultur. Mit Sorge hat uns erfüllt, was junge Menschen aus Spanien Ende letzten Jahres und teilweise darüber hinaus hier in Thüringen erleben mussten. Vorbei an staatlichen Strukturen wurden Anwerbungen privater Vermittler getätigt, die kein gutes Licht auf Thüringen geworfen haben. Einige der spanischen Kolleginnen und Kollegen haben Thüringen längst wieder verlassen. Andere konnten dank der Unterstützung vieler, hier bleiben und fassen langsam Fuß. Damit wir in Thüringen ein gutes Vorbild werden und die Zuwanderung in Arbeitsmarkt und vor allem in die Gesellschaft gelingt, wollen wir auch als DGB und Gewerkschaften gemeinsam mit den Partnern der Thüringer Initiative Willkommenskultur Verantwortung übernehmen und eine wirkliche Willkommenskultur etablieren. Für uns steht im Mittelpunkt wo jeder Mensch hin möchte und nicht woher er oder sie kommt.“ (Sandro Witt, Stellevertretender Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen).

Mehr Informationen unter: www.thueringer-initiative-willkommenskultur.de