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Neue Verträge schaffen die Basis für weitere Ansiedlungen in Kölleda

LEG und Partner besiegeln Kooperation bei Erweiterung der „Kiebitzhöhe“ / Minister Tiefensee: Knapp 25 Millionen Euro Erschließungskosten / In ganz Thüringen bis 2030 rund 600 Hektar zusätzliche Industrieflächen benötigt

ERFURT _ Die Erfolgsgeschichte des Industriegebietes „Kölleda-Kiebitzhöhe“ wird fortgeschrieben: Am heutigen Mittwoch, 16. Dezember 2015, unterzeichnete LEG-Geschäftsführer Andreas Krey im Beisein von Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee drei Erschließungsverträge mit kommunalen Partnern. Die Verträge sind die Grundlage für die Erschließung der Industriegroßfläche „Erweiterung Kölleda-Kiebitzhöhe“. Unterschrieben wurden ein Erschließungsvertrag mit der Stadt Kölleda und ein Erschließungsvertrag mit dem Abwasserzweckverband Finne; bei diesen beiden Verträgen war der Vertragspartner der Bürgermeister von Kölleda und „Finne“-Verbandsvorsitzender Udo Hoffmann; der dritte Vertrag war ein Erschließungsvertrag mit dem Trinkwasserzweckverband „Thüringer Becken“, den von kommunaler Seite der Bürgermeister von Sömmerda und Verbandsvorsitzende Ralf Hauboldt unterschrieb. „Der Standort Kölleda-Kiebitzhöhe bietet Unternehmen sehr gute Bedingungen, um zu florieren und zu wachsen, und das beste Beispiel ist die erfolgreiche Expansion der MDC Power GmbH in den vergangenen Jahren“, sagte Andreas Krey bei der Vertragsunterzeichnung. „Die Verträge ermöglichen es uns, das Gebiet großflächig zu erweitern und damit am Standort auch in Zukunft angebotsfähig zu sein.“

Insgesamt erwartet Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee bis zum Jahr 2030 in Thürin-gen einen zusätzlichen Bedarf von bis zu 600 Hektar an größeren Industrie- und Gewerbeflächen. „Diesem Bedarf wollen wir insbesondere mit der schrittweisen Umsetzung der ‚Großflächeninitiative‘ entsprechen“, sagte Tiefensee. Allein in diesem Jahr habe das Wirtschaftsministerium 36,5 Millionen Euro für die Erschließung von Industrieflächen und die Revitalisierung von Altstandorten zugesagt. Mittelfristig seien neue Flächen notwendig, um der guten industriellen Entwicklung im Land den notwendigen Raum zu geben und im Wettlauf um Investitionen und Ansiedlungen angebotsfähig zu bleiben. An einzelnen Standorten – wie in Kölleda oder auch am Erfurter Kreuz – entstehe zusätzlicher Erweiterungsbedarf inzwischen auch durch das Wachstum bereits ansässiger Unternehmen. Dennoch werde es keine Erschließung „auf Halde“ geben, sagte der Minister. „Wir setzen klare Prioritäten. Gerade auf die Entwicklung von Altstandorten wird besonderes Augenmerk gelegt. Und neue Flächen sollen vor allem dort entstehen, wo es bereits konkrete Ansiedlungsinteressen gibt oder diese zu erwarten sind.“ Dies sei in Kölleda-Kiebitzhöhe mit dem Erweiterungsbedarf vor allem in der Automobilindustrie, Nahrungsmittelindustrie und Logistikbranche der Fall. Die Entwicklung der neuen Fläche soll 24,8 Millionen Euro kosten, wobei vorgesehen ist, dass die Mittel zum großen Teil von Bund und Land getragen werden.

Um 57 Hektar wird der Standort Kölleda-Kiebitzhöhe auf der Basis der heute geschlossenen Verträge wachsen. Nach dieser Erweiterung wird das Gesamtareal eine Fläche von rund 170 Hektar umfassen und damit nach dem „Erfurter Kreuz“ zu Thüringens zweitgrößtem Industriegebiet werden. Die Nähe zur Landeshauptstadt Erfurt, die Lage in Mittelthüringen und die direkte Anbindung an die jüngst fertiggestellte Autobahn 71 sind Standortvorteile, die auch eine künftige rege Nachfrage durch Investoren erwarten lassen.

Die LEG beauftragt momentan Planungsleistungen und wird bei Vorlage des Zuwendungsbescheides beginnen, das Areal zu erschließen. Im Auftrag der LEG werden Firmen die Fläche sanieren sowie vorhandene Ver- und Entsorgungsleitungen umverlegen. Neu geschaffen werden im Rahmen der Erschließung Straßen, Wege, Plätze und begleitendes Grün, Anlagen für die Wasserver- und entsorgung sowie zur Rückhaltung und Ableitung des Regenwassers; vorgesehen ist auch eine Erweiterung der Pumpstation und Kläranlage Kleinneuhausen. Von den heute unterzeichneten Erschließungsverträgen unberührt bleibt die Errichtung der Leitungen für Strom, Gas und Datennetze – die Arbeiten dazu regelt die LEG separat mit den zuständigen Versorgungsunternehmen.

Hintergrund

Der Industriestandort Kölleda-Kiebitzhöhe gliedert sich zurzeit noch in zwei Teilflächen, nämlich das „Gewerbegebiet Kiebitzhöhe“ mit einer Fläche von rund 60 Hektar und in die „Industriefläche Kölleda-Kiebitzhöhe“ mit einer Fläche von rund 52 Hektar. Auf letzterem Teilareal erweiterte Daimler vor kurzem mit einer Investition von über 200 Millionen Euro die Produktionskapazitäten seines Motorenwerks. Der Konzern plant eine weitere Expansion ebenfalls auf diesem Teilareal. Die Daimler-Tochter MDC Power GmbH ist mit 1.100 Arbeitnehmern das größte Unternehmen am Standort. Am Gesamtstandort Kölleda-Kiebitzhöhe produzieren momentan 22 Unternehmen mit rund 2.900 Arbeitsplätzen. Mit der aktuellen Erweiterung, die zur dritten Teilfläche führen wird, können Investoren auch mit großem Flächenbedarf angesiedelt werden; zudem erhalten die Firmen, die bereits am Standort sind, mittelfristig die Möglichkeit zur Erweiterung ihrer Kapazitäten.

Foto:

Zu sehen sind im Vordergrund: Ralf Hauboldt, Bürgermeister von Sömmerda und Verbandsvorsitzender des Trinkwasserzweckverbands „Thüringer Becken“ (links); Andreas Krey, Geschäftsführer der LEG Thüringen (rechts). Im Hintergrund: Wolfgang Tiefensee, Thüringer Wirtschaftsminister (links); Udo Hoffmann, Bürgermeister von Kölleda und Verbandsvorsitzender des Abwasserzweckverbands „Finne“ (rechts). Bildquelle: LEG Thüringen