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Neuer Medizintechnik-Verbund will Anteil auf Weltmarkt erhöhen

Netzwerk BASIS jetzt in Jena gegründet / Schnellere Diagnosen und bessere Implantate möglich

Erfurt- Wie können Thüringer Firmen helfen, dass künftig gefährliche Krankheiterreger nicht nur in Zentrallabors, sondern an verschiedenen Plätzen vor Ort nachgewiesen werden können? Mit welchen Technologien können künftig Lebensmittel noch schneller auf ihre Unbedenklichkeit getestet werden? Und wie gelingt es, beispielsweise die Verträglichkeit von künstlichen Hüftgelenken weiter zu erhöhen? - Mit Fragen wie diesen befassen sich Firmen und Forschungsinstitute in Thüringen, die sich jetzt offiziell zu einem Verbund zusammengeschlossen haben. Zehn Unternehmen und mehrere Forschungsinstitute bilden den Verbund BASIS (dt.: Bioanalytik und Oberflächen zur Integration in Systemen). Die Unternehmer und Forscher befassen sich mit zwei unterschiedlichen Systemen, nämlich mit biologischen Systemen wie Zellen oder Biomolekülen sowie mit technischen Systemen, also zum Beispiel Mikrochips. Ziel ist es, beide Systeme so zu kombinieren, dass sich Fortschritte bei der Diagnostik von Krankheitserregern, bei der Untersuchung von Substanzen oder auch im Bereich der Implantat-Chirurgie ergeben.

Sprecher des neuen Verbundes BASIS ist der Vorstandsvorsitzende der Analytik Jena AG, Klaus Berka. Bereits seit mehreren Jahren sind Thüringer Unternehmer und Forscher in die-sem Spezialfeld der Lebenswissenschaften (oder Life Sciences) tätig, so wurde im Jahr 2006 ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Innovationsforum "Grenzflächenfunktionalisierung / Biointerfaces" durchgeführt, Ort war das Institut für Bioprozess- und Analysemesstechnik e.V. in Heiligenstadt. Darauf aufbauend richtete der Freistaat einen ebenfalls von den Forschern in Heiligenstadt koordinierten Forschungsschwerpunkt zum Thema "Grenzflächenfunktionalisierung und BioInterfaces" ein, gefördert vom Thüringer Kultus- und Wirt-schaftsministerium. Hiermit wurde das seit 2002 laufende Engagement des Freistaates Thüringen auf diesem Fachgebiet kontinuierlich fortgeschrieben. "Die Gründung des Verbundes BASIS ist der nächste Schritt", erläutert BASIS-Sprecher Klaus Berka, " Unser Verbund bildet einen ’Wachstumskern’, eine Plattform, die im Netzwerk größere Technologiesprünge ermöglicht." Um für die gemeinsamen Entwicklungsaufgaben Fördermittel zu erhalten, wird der neu gegründete Verbund in den kommenden Wochen beim Bundesministerium für Bildung und Forschung einen Projektantrag stellen. Ziel ist es, Aufnahme in die Bundesinitiative "Innovative regionale Wachstumskerne" zu finden, und so die Grundlage zu schaffen, dass sich aus BASIS ein selbsttragendes Wirtschaftscluster entwickelt.

In einer "Gemeinsamen Erklärung" haben die Gründungsmitglieder von BASIS ihre langfristigen Ziele definiert: Bis zum Jahre 2020 will der Verbund bei der Point-of-Care-Analytik (dt. Untersuchungen und Diagnosen vor Ort) einen Weltmarktanteil von über 5 % erzielen, bei funktionalen Schichten auf Implantaten (z.B. künstliche Hüftgelenke, Zahnimplantate) sollen es über 10 % sein. Kunden sollen ganzheitliche Systemlösungen angeboten werden; der Verbund möchte ganze Wertschöpfungsketten abbilden. "Die Medizintechnik und Lebenswissenschaften zählen zu den stärksten Branchen in Deutschland und in Thüringen", sagt Andreas Krey, Geschäftsführer der LEG Thüringen, die für den Freistaat Technologiepotentiale in diesem Wirtschaftszweig aktiviert und im Projekt BASIS für das Marketing und das Kontaktmanagement verantwortlich zeichnet. "Thüringen verfügt bereits seit Jahren über erhebliche Potentiale in diesem Technologiefeld, und wir möchten mit der Schaffung eines leistungsstarken Netzwerkes die Chancen in dieser Zukunftsbranche optimal ausschöpfen!"