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Pades ermöglicht Herstellung von Hochleistungswerkstoffen

Thüringer Unternehmens- und Forschungsbündnis erwartet Spitzenförderung des Bundes/Material- und Werkstoffentwicklung entscheidend vorantreiben

ERFURT_ Ein herkömmliches künstliches Hüftgelenk hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 12 bis 15 Jahren. Danach ist das Gelenk in den meisten Fällen verschlissen und muss in einer aufwendigen OP ausgetauscht werden. Durch den Einsatz bruchfesterer Keramik-Implantate anstelle von solchen aus Metall und Kunststoff können Verschleißerscheinungen deutlich reduziert und die Lebensdauer eines künstlichen Hüftgelenks auf 20 bis 25 Jahre erhöht werden. Bruchsicher werden keramische Implantate erst durch speziell beschichtete Partikel. Zur Entwicklung und Herstellung dieser und anderer sogenannter funktionalisierter Partikel hat sich in Thüringen ein neues Forschungs- und Unternehmensbündnis formiert. Unter dem Namen pades – partikeldesign thüringen wollen 13 Unternehmen und vier Forschungseinrichtungen aus der Region Erfurt-Weimar-Jena die Werkstoff-, Material- und Technologieentwicklung entscheidend vorantreiben.

Die konzeptionelle Idee für pades stammt von der Glatt Ingenieurtechnik GmbH und der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH (LEG Thüringen): Bis zum Jahr 2022 will sich das Bündnis zum weltweit größten Komplettanbieter für die Herstellung von funktionalisierten Partikelsystemen etablieren. Im Dezember 2013 konnte das Bündnis erfolgreich ein Assessment Center des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) absolvieren. Bis Ende Februar 2014 werden deshalb die Partner ihre jeweiligen Zuwendungsanträge einreichen. Nach erfolgreicher Bewilligung durch das BMBF rechnet das Bündnis mit insgesamt rund 12 Millionen Euro Förderung im Rahmen der Innovationsinitiative für die Neuen Bundesländer „Unternehmen Region“.

Zu den Mitgliedern des Verbundes zählen vor allem spezialisierte kleine und mittelständische Firmen, die mit ihrer Kapazität ganze Prozessketten nicht vollständig abdecken können. Um marktfähige Materialien und Werkstoffe zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten, sind die Unternehmen daher auf Partner angewiesen. Durch die Kooperation im Bündnis soll es gelingen, die gesamte Wertschöpfungskette von Hochleistungsmaterialien abzudecken – von Entwicklungs¬arbeiten über die Maßstabsübertragung und die Produktion bis hin zur Realisierung entsprechender Fertigungsanlagen. Hierdurch würde eine zielgenaue Herstellung von neuartigen Hochleistungswerkstoffen möglich, die es in dieser Qualität bisher nicht gibt. Der Hauptsitz von pades befindet sich in Weimar.
 
Hintergrund:
Die Anforderungen an die Funktionalität und Lebensdauer von Geräten, Bauteilen und Apparaturen steigen und stellen somit die Material- und Werkstoffentwicklung vor immer neue Herausforderungen. Trotz zum Teil großer Innovationen in den letzten Jahren sind die heutigen Partikelhersteller auf ein enges Spektrum von Werkstoffen und -gruppen spezialisiert und können mitunter nicht das erforderliche Know-how zur Verarbeitung ihrer Produkte bereitstellen. Zudem kennen die Hersteller oft die Anwendungen zu wenig, um die gewünschten Eigenschaften der Partikelbeschichtung zu gewährleisten. Diese Lücke will der Wachstumskern pades schließen.

Folgende Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Thüringen arbeiten im Bündnis pades zusammen:
- Glatt Ingenieurtechnik GmbH
- Ibu-tec advanced materials AG
- GRAFE Advanced Polymers GmbH
- JENOPTIK KATASORB GmbH
- Mathys Orthopädie GmbH
- Chemiewerk Bad Köstritz GmbH
- FCT Ingenieurkeramik GmbH
- Heraeus Quarzglas GmbH
- Maicom Quarz GmbH
- Barat Ceramics GmbH
- Boraident GmbH
- Kumatec GmbH
- IKTS Hermsdorf
- IPHT Jena
- MFPA
- FSU Jena
- LEG Thüringen

Mehr Informationen in Kürze unter: <link http: www.cluster-thueringen.de>www.cluster-thueringen.de