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Studenten suchen beruflichen Einstieg in ihrer Heimat

Studie der TU Ilmenau und des UFaS erforscht Wahlverhalten von Absolventen

Erfurt - Wenn Absolventen nach ihrem Studium entscheiden, in welcher Region sie beruflich einstei-gen möchten, so ist die Verbundenheit zu ihrer Heimat und ihrer Familie für sie der wichtigste Faktor. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die Prof. Norbert Bach gemeinsam mit Mandy Guttzeit von der Technischen Universität (TU) Ilmenau durchgeführt hat. Beide Forscher sind am Lehrstuhl Unterneh-mensführung/Organisation der TU tätig; sie erarbeiteten die Studie im Auftrag des Unternehmer- und Fachkräfteservice (UFaS) Thüringen, der die Unternehmen des Freistaates bei der Deckung ihres Fachkräftebedarfes unterstützt.

"Wir haben die Zusammenarbeit mit Professor Bach von der TU Ilmenau gesucht, weil wir die praktische Arbeit des UFaS mit fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen unterfüttern wollen", sagte Frank Krätzschmar, als Geschäftsführer der LEG Thüringen für den UFaS verantwortlich. "Die Studie gibt uns Hinweise, wie wir Studenten dazu bewegen können, nach ihrem Examen in Thüringen zu bleiben und wie sich UFaS und Unternehmen im Freistaat aufstellen sollten, um eine Entscheidung für Thüringen zu befördern."

"Determinanten der Karriereentscheidung von Studenten" ist der Titel der Studie. Durchgeführt wurde sie anhand der Befragung von über 300 Studenten und Absolventen an den drei Hochschulen TU Ilmenau, TU Dresden (Sachsen) und Leibniz Universität Hannover (Niedersachsen). Die Studenten stammten aus den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Fachgebieten, die auf dem Thüringer Arbeitsmarkt am stärksten nachfragt werden. Eine systematische Auswertung der Fragebögen ergab eine Vielzahl von Erkenntnissen, die jetzt in die tägliche Arbeit des UFaS einfließen sollen. So hat die Thüringer Wirtschaft, die vornehmlich durch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) geprägt ist, durch diese KMU-Struktur keine Wettbewerbsnachteile. "Die Studenten und Absolventen maßen bei der Auswahl ihres bevorzugten Unternehmens der Betriebsgröße keine große Bedeutung bei", erläutert Prof. Norbert Bach. Allerdings zeigte die Studie, dass Thüringer Unternehmen in Niedersachsen und Sachsen relativ wenig bekannt sind. Alle Befragten konnten wesentlich mehr niedersächsische oder sächsische Firmen nennen als thüringische. Hier zeigt sich ein deutlicher Marketing-Bedarf für Thüringer Firmen, wenn sie im Fachkräftewettbewerb erfolgreich sein möchten.

Thüringen erfreute sich bei der Umfrage unter allen Teilnehmern einer großen Beliebtheit. Die Studenten und Absolventen aus Niedersachsen und Sachsen bezeichneten jeweils Thüringen nach ihrem Bundesland als das zweitbeliebteste. Bei der Auswahl eines Unternehmens ist für Studenten und Absolventen die Kategorie "Partizipationsmöglichkeiten" am wichtigsten. Das heißt, es gewinnen die Firmen, die ihren Mitarbeitern Gestaltungs- und Mitwirkungsrechte ermöglichen. "Hier dürfte Thüringen schon heute gut aufgestellt sein", sagte Frank Krätzschmar, "und unter anderem hier dürften auch für die Zukunft Potenziale für eine weitere Verbesserung der Wettbewerbsposition liegen". Der UFaS wird in Zukunft verstärkt die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Studenten frühzeitig durch Praktika und Werksstudententätigkeiten Kontakte zu Thüringer Unternehmen bekommen. Dass für die jungen Menschen Heimatliebe der wichtigste Faktor bei der Wahl ihres künftigen Arbeits- und Lebensstandortes ist, eröffnet für den UFaS gute Möglichkeiten, gerade Thüringer Studenten anzusprechen und sie für eine Beschäftigungsaufnahme in ihrer Heimatregion zu gewinnen.