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Thüringer Großelterndienste tauschen sich erstmals aus

LEG-Projekt "Kinderbetreuung 24" holt Initiativen aus dem gesamten Freistaat an einen Tisch und fördert Dialog mit anderen Regionen

ERFURT - Von "Wahlverwandtschaften" schrieb schon Goethe, und dieser Begriff passt auch auf ein heutiges modernes ehrenamtliches Engagement, welches für viele Thüringer Eltern großen Nutzen bringt: Seniorinnen und Senioren, die keine eigenen Enkelkinder in ihrer Nähe haben, kümmern sich um Kinder aus Familien, deren Großeltern ebenfalls nicht vor Ort wohnen. "Großelterndienste" heißen diese kreativen Familienpatenschaften, und inzwischen gibt es in ganz Thüringen eine Reihe von Initiativen zum Ausbau dieses generationenübergreifenden Miteinanders. Diese Initiativen an einem Tisch versammelte am Donnerstag, 12. Mai 2011, das Projekt "Kinderbetreuung 24" der LEG Thüringen. "Großelterndienste in Thüringen - Wahlverwandtschaften in ‚mobilen’ Zeiten" - lautete der Titel der Tagung im FrauenZentrum Erfurt, an der auch der Beauftragte für das Zusammenleben der Generationen der Landesregierung, Michael Panse, teilnahm.

"Ziel des Workshops war es zum einen, Großelterndienste aus ganz Thüringen miteinander bekannt zu machen", erläuterte Dr. Sigrun Fuchs, Projektleiterin von "Kinderbetreuung 24". "Zum anderen  haben wir auch Gäste aus anderen Bundesländern eingeladen, die über ihre Erfahrungen berichten." Zu den Mitwirkenden zählten Helga Krull vom Berliner Großelterndienst, der schon auf rund zwanzig Jahre Erfahrung zurückblicken kann, Marianne Königsamen, Erste Vorsitzende des Vereins Kind & Familie aus Lingenfeld (Rheinland-Pfalz) sowie Ulla Ueberreiter-Michovius, die seit nahezu einem Jahrzehnt die Kölner Großeltern-Kind-Vermittlung "Zeit mit Kindern" organisiert. "Das zentrale Problem aller Initiativen ist es, weitere Seniorinnen und Senioren zum Mitmachen zu gewinnen", sagte Michael Panse. Die Nachfrage seitens der Familien übersteigt in den meisten Fällen die Zahl der zur Vermittlung bereit stehenden "Wunschgroßeltern". Die Teilnehmer waren sich einig, dass verstärkter Erfahrungsaustausch helfen kann, solche Probleme erfolgreich in Angriff zu nehmen.

Das Projekt "Kinderbetreuung 24" wird mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Das Projekt wurde 2009 ins Leben gerufen, läuft über drei Jahre und verfügt über zweieinhalb Personalstellen. "Kinderbetreuung 24" hat sich zum Ziel gesetzt, die Betreuungszeiten für Kinder zu flexibilisieren - ohne Ausdehnung der Betreuungszeiten für das einzelne Kind. Insbesondere geht es darum, Eltern mit Betreuungsbedarf an Abendstunden oder auch an Wochenenden mit Angeboten zu helfen. "Kinderbetreuung 24" bietet selbst keine Kinderbetreuung an, das Projekt führt aber Eltern, Arbeitgeber und Träger der Jugend- und Familienhilfe zusammen und stößt Projekte zur Flexibilisierung der Angebote an.